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Trotz Kampfgeist Bayerische Meisterschaft leider knapp verpasst: Schachklub Schweinfurt Jugend unterwegs

Im Bild von links nach rechts: Fredrik Nidermeier, Daria Dreana-Ianciu, Hannes Dütsch, Kilian Dütsch, Carl Gebhardt, Stefan Dütsch

Am 16.10.2021 wurde in Regensburg der Wettkampf um den Meistertitel in der Bayerischen U10 Vereinsmeisterschaft ausgetragen. Angetreten sind insgesamt 15 Mannschaften, darunter auch der Schachnachwuchs vom Schachklub Schweinfurt 2000 als einziger Vertreter Unterfrankens.

In insgesamt 7 Runden Schnellschach wurde an jeweils 4 Brettern um die Punkte und den Titel gekämpft. Hatten sich die Schweinfurter Jungs und Mädels, begleitet von Ihrem Trainer Stefan Dütsch, vor Beginn noch gute Chancen um einen der vorderen Plätze ausgerechnet, ist der Start in das Turnier dann leider nicht so gut gelungen wie erhofft. Es waren wohl alle von der weiten Anreise und dem frühen Aufstehen noch etwas müde. Bereits nach wenigen Minuten ging die erste Partie verloren, was sich am Ende des Tages vielleicht als die bitterste Niederlage herausstellen sollte. Doch dazu später mehr.

In der ersten Runde kämpften Hannes Dütsch, Kilian Dütsch, Daria Dreana-Ianciu und Fredrik Nidermeier für Schweinfurt gegen den späteren Turnierzweiten SF Tegernheim. Am Ende ging die Runde unnötig und leider sehr knapp mit 2,5 zu 1,5 Punkten verloren.

Die folgenden Runden durften sich die Schweinfurter teilweise unterstützt von unserem Auswechselspieler und absoluten Turnierneuling Carl Gebhardt gegen die Mannschaften SF Dachau (3:1), SC Bavaria Regensburg (4:0), SK Kelheim (2,5:1,5) erfolgreich behaupten.

Nach 4 Runden und insgesamt 6 von möglichen 8 Mannschaftspunkten, haben wir uns zu diesem Zeitpunkt noch einen Platz unter den ersten Vieren ausgerechnet, was einen Pokal und die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft im Dezember in Düsseldorf bedeutet hätte.

In der nun folgenden 5. Runde ging es gegen den Turnierfavoriten und späteren Bayerischen Meister vom TV Tegernsee. Die auf allen Brettern mit deutlich stärkeren Spielern besetze Mannschaft biss aber bei den Schweinfurtern auf Granit. Am Ende der Begegnung konnte den Tegernseern ein völlig unerwartetes und somit respektables 2:2 Unentschieden und ein wichtiger Mannschaftspunkt abgerungen werden. Die Kinder und der Trainer aus Schweinfurt waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu halten. Wir lagen in diesem Moment auf Rang 3 der Tabelle. Das Foto zeigt in etwa unsere Stimmung in diesem Moment.

Doch die Freude sollte nur von kurzer Dauer sein. Bereits in Runde 6 gegen den späteren Dritten SC Garching mussten wir eine bittere 0:4 Niederlage einstecken.

Im Laufe des Tages hatte sich gezeigt, dass es um die ersten Plätze wohl ein enges Rennen geben würde. Bei den Mannschaften auf den vorderen Plätzen gab es zu diesem Zeitpunkt ein Kopf an Kopf Rennen und es wurde deutlich, dass wirklich jeder Punkt, ja sogar jeder Brettpunkt am Ende die Entscheidung bringen würde.

In der letzten Begegnung des Tages haben wir mit dem SK Tarrasch 45 München einen vermeintlich leichteren Gegner bekommen, und konnten am Ende hier souverän mit 3,5:0,5 sicher die letzten beiden Mannschaftspunkte heimfahren.

Gespannt warteten nun alle auf die Auswertung, und der erste Blick auf die Tabelle hat leider alle Träume auf eine Teilnahme bei der Deutschen Meisterschaft platzen lassen. Es siegte am Ende der TV Tegernsee mit 11 Mannschaftspunkten, dicht gefolgt vom SF Tegernheim 10 Punkte, SC Garching 10 Punkte, und FC Bayern München 10 Punkte. Diesen Mannschaften herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg als Bayerische Vertreter auf der Deutschen Meisterschaft.

Der Schachklub Schweinfurt landete mit 9 Punkten punktgleich, aber wegen der etwas schlechteren Feinwertung, knapp hinter dem fünftplatzierten SK Kelheim auf Platz 6.

Ob es jetzt wirklich die eine Partie zu Beginn des Tages war, welche am Ende den Ausschlag gegeben hat, wird sich nie zu 100% aufklären lassen. Fest steht, wäre der Punkt geholt worden, hätten wir ebenfalls 11 Mannschaftspunkte und wären somit sicher Meister oder Vizemeister geworden. Selbst ein Unentschieden in der ersten Runde hätte wohl noch einen Pokal gebracht. Ja, so knapp und spannend kann es auch manchmal beim Schach zugehen. So müssen sich wohl die Fußballer fühlen, die in der 90. Minute das entscheidende Gegentor kassieren.

Trotz dem knappen Ergebnis am Ende können jedoch alle Schweinfurter Spieler und die Spielerin mit ihren individuellen Ergebnissen an den Brettern sehr zufrieden sein. Die Trainer sind es jedenfalls.

Carl Gebhardt holte mit 1 von 2 möglichen Punkten bei seinem ersten Einsatz für Schweinfurt solide 50% an Brett 4, Fredrik Nidermeier ebenfalls an Brett 4 mit 4 von 5 den Top-Wert des Tages mit 80%. Daria Dreana-Ianciu auf Brett 3 als eines der wenigen Mädels auf dem Turnier 4,5 von 7 und somit gute 64%. Kilian Dütsch auf Brett 2 schaffte 4 von 7 und damit noch respektable 57 %. Hannes Dütsch auf Brett 1 hatte sich naturgemäß mit den allerstärksten Spielern Bayerns in seiner Altersklasse zu messen, welche teilweise eine über 300 Punkte höhere DWZ-Zahl aufwiesen. Am Ende holte er an Brett 1 respektable 3 von 7 möglichen Punkten und somit 42 % für seine Mannschaft und übertraf sogar den Erwartungswert von 2 aus 7 deutlich.

(Bericht: Stefan Dütsch)