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Bericht über Ukraine Solidaritäts-Simultan und Diskussion zum Zustand der internationalen Schachwelt

Ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine veranstaltete der Berliner Schachverband am 24. Februar ein Simultan mit dem ukrainischen GM Zahar Efimenko und eine anschließende Podiumsdiskussion. Diese beschäftigte sich nicht nur mit dem russischen Einfluss in sportpolitischen Schachkreisen sondern auch mit Menschenrechten am Beispiel der iranischen Frauen im Schach. Vorstandsmitglieder des SK 2000 nahmen an beiden Abendveranstaltungen vor Ort teil und erhielten anschließend auch im persönlichen Austausch einen Einblick in internationale Schachpolitik und Verbandsarbeit.

v.l.n.r. Peter Heine Nielsen, Paul Meyer-Dunker, Malcolm Pein und Shohreh Bayat

Paul-Meyer Dunker vom Berliner Schachverband moderierte die interessante und lebhafte Diskussion, in der u. a. GM Peter Heine Nielsen (Trainer von Magnus Carlsen) und IM Malcolm Pein (Mitglied der Global Strategy Commission der FIDE) die vielen schachpolitischen Probleme eindrucksvoll darstellten. Außerdem erzählte die internationale Schiedsrichterin Shohreh Bayat in bewegenden Statements von der Revolutionsbewegung im Iran und den Problemen, die sie und weitere Iranerinnen speziell im Schach durch aktive Proteste erfahren. Während der Leitung von Turnieren solidarisierte sie sich mit der Bewegung für Menschenrechte in ihrem Heimatland durch den Slogan “Women, Life, Freedom” und trat gegen den Angriffskrieg auf die Ukraine ein, was seitens der FIDE zu einem faktischen Ausschluss ihrer Person führte. Dies leitete in der Debatte zur Frage über, wie stark der Sport von Politik tatsächlich getrennt ist und inwieweit die Schachwelt mit der internationalen Politik und laufenden Konflikten verwoben ist.

Shohreh Bayat zeigt ein Bild von Mahsa Amini und erläutert den Beginn der Protestbewegung

Auch wenn Peter Heine Nielsen und Malcolm Pein in großen Teilen ein pessimistisches Bild aufzeigten, bleibt es wichtig, einen Blick über den regionalen Tellerrand zu werfen und aktuelle sportliche und politische Entwicklungen im Schachsport zu betrachten. Alles in allem eine gelungene Veranstaltung mit neuen Eindrücken und inspirierenden Persönlichkeiten! Ein großes Dankeschön geht an Paul Meyer-Dunker und den Berliner Schachverband für die Organisation der Veranstaltung im Herzen Berlins.

Der Schachklub Schweinfurt positioniert sich klar gegen den Angriffskrieg und für Menschenrechte sowie Frieden! #WeStandWithUkraine #WomenLifeFreedom