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Historie

Schachclub 1893 Schweinfurt

Mit der Gründung des Clubs im Jahr 1893 erfolgte die Grundsteinlegung für die Geschichte des königlichen Spiels in der Kugellagerstadt am Main. Nur 6 Schachfreund*innen trafen sich damals im Café Victoria, aber sie beschlossen sich zum ersten Schachverein der Stadt Schweinfurt zusammenzuschließen. In den nächsten Jahren wuchs der Club rapide. In den 20er-Jahren wirkten viele der damaligen Schachmeister, u. a. Siegbert Tarrasch, Efim Bogoljubov und Rudolf Spielmann, in der Stadt und trugen zur ersten Hochphase der Schweinfurter Schachkultur bei.

Der 2. Weltkrieg sorgte dann für eine Zäsur. Nach dem Krieg konnte allerdings relativ zügig wieder der Vereinsbetrieb aufgenommen werden. Schnell konnten auch sportliche Erfolge errungen werden und man wurde eine feste Größe auf unterfränkischer Ebene. Die Jubiläums-Feiern werden als große Festspiele im Zeichen der 64 Felder zelebriert und mit Tigran Petrosjan ehrte 1965 auch erstmals ein Schachweltmeister Schweinfurt mit seiner Anwesenheit.

Schachclub Franken Schweinfurt

1924 bekam der Schachclub 1893 Konkurrenz innerhalb der eigenen Stadtgrenzen. Immerhin 16 Schachbegeisterte gründeten in den Räumen des Gasthof Tannenbaum den Schachclub Franken. Der Verein wuchs in kürzester Zeit auf eine beachtliche Mitgliederzahl. Zur Zeit des Dritten Reichs wurden die beiden Vereine vom Stadtpolizeiamt zwangsfusioniert und erst einige Jahre nach dem Krieg erfolgte die erneute Trennung. Der Schachclub Franken leistete selbstverständlich auch einen gewaltigen Beitrag zur Renaissance des Schweinfurter Schachs, so konnte zum Beispiel in den 70er-Jahren die Bayrische Mannschaftsmeisterschaft errungen werden. Heute noch von Relevanz ist der Umzug in ein neues Spiellokal zur Zeit der Wende. Wunderschön am Main gelegen, ist die Spinnmühle zur neuen Heimat des königlichen Spiels in Schweinfurt geworden.

Fusion: Entstehung des Schachklub Schweinfurt 2000

Im Jahr 2000 entschlossen sich die beiden Vereine, dass man von nun an unter gemeinsamem Banner das Schweinfurter Schach vertreten möchte. Man gründete den Schachklub Schweinfurt 2000. Die Wahl auf den ersten Vorsitzenden fiel auf Peter Benndorf.

Unter Benndorf entwickelte man sich auch unter neuem Namen schnell zu einem der führenden Vereine in Unterfranken. Während seiner Amtszeit spielte man schon bald um die vorderen Plätze der Regionalliga mit, bis man dann in der Saison 2004/05 sich sogar sportlich für den Aufstieg in die Landesliga Nord qualifizieren konnte. Leider gelang der Klassenerhalt nicht und im Anschluss an die Abstiegs-Saison übergab Peter Benndorf die Vereinsführung in die Hände von Christian Rink.

Rink konnte an die frühen Erfolge seines Vorgängers anknüpfen. Die 1. Mannschaft benötigte lediglich zwei Anläufe um wieder in die Landesliga zurückzukehren. Von der Saison 2008/09 an spielte man wieder viertklassig und konnte sich auf diesem Niveau etablieren. Christian Rink übergab im Jahr 2010 den Staffelstab an Norbert Lukas, der das Vereinsleben für die nächsten 10 Jahre prägen sollte.

Unter Lukas spielte man weiterhin eine gute Rolle innerhalb der Landesliga. Nach dem sensationellen Gewinn der Meisterschaft in der Saison 2015/16 gelang sogar für zwei Jahre der Sprung in die Oberliga Bayern. Zum Ende von Lukas Vorstandschaft spielte man wieder viertklassig. 2020 stellte er sein Amt zur Verfügung.

Daraufhin war das Amt für zwei Jahre unbesetzt. Die Herausforderungen, die unter anderem durch die Corona-Pandemie aufkamen, wurden vorübergehend von verschiedenen Mitgliedern gestemmt. Im Zuge der Einschränkungen in das öffentliche Leben erweiterte man Spielabend und Training in die Welt des Internets. So dominierten zwei Jahre Online-Training und allerlei Schachturniere auf der Plattform lichess das Vereinsleben.

Die Neuwahlen bei der Mitgliederversammlung 2022 komplettierten den seit 2020 unvollständigen Vorstand. Erster Vorsitzender wurde Wolfgang Kassubek, der zuvor in über 45 Jahren Vereinsmitgliedschaft lange Zeit als Schatzmeister die finanziellen Belange des Vereins geregelt hatte. Erfreulich war auch, dass mit Dr. Melanie Sax eine Frau als zweite Vorsitzende an der Spitze des Vereins mitwirkte. Sie übergab ihr Amt 2024 nach zwei erfolgreichen Jahren an ihre Nachfolgerin Yvonne Weise, während Wolfgang Kassubek weiterhin den Verein leitet.

Seit dem Abklingen der Corona-Pandemie verzeichnet der Schachverein einen kontinuierlichen Mitgliederzuwachs, vor allem im Kinder- und Jugendbereich. Dies lässt hoffen, dass trotz des Abstiegs der 1. Mannschaft 2023 in die Unterfrankenliga perspektivisch ein spielstarker Nachwuchs die Bretter besetzen wird. Als weiteres Novum ist zu erwähnen, dass seit 2022 eine reine Mädchen- und Frauenmannschaft für den Schachklub Schweinfurt an den Start geht. Diese positive Entwicklung zeigt, dass die gezielte Vereinsarbeit für Frauen und Mädchen von Laura Schalkhäuser und Wolfgang Kassubek Früchte trägt.

Stand von 20.04.2024, in Teilen zusammengefasst von Julian Bandorf